Film & Gespräch: Stille Post
Am 21.12. begleiten wir den Film "Stille Post" im Puschkino. Anschließend laden wir zum Gespräch mit dem Regisseur Florian Hoffmann und die Producerin Anna Werner des Films.
Ein Film auf wahren Begebenheiten: Khalil ist Grundschullehrer und lebt mit seiner Freundin, der Journalistin Leyla, in Berlin. Als sie ihm Kriegsvideos aus seiner Heimatstadt in der Türkei – der kurdischen Stadt Cizre zeigt – gerät Khalils geordnetes Leben aus den Fugen: er meint, seine totgeglaubte Schwester in den Amateuraufnahmen erkannt zu haben. Über die kurdische Gemeinschaft versucht er mit ihr Kontakt aufzunehmen. Im Gegenzug soll er die Kriegsvideos in die deutschen Nachrichten bringen. Doch kein Sender zeigt Interesse, denn andere Konflikte haben einen höheren News-Wert. Erst als Khalil und Leyla die Videos manipulieren, bekommen sie die mediale Aufmerksamkeit, die sie sich gewünscht haben: es wird berichtet und politische Debatten nehmen Fahrt auf. Doch als der Konflikt auch Khalils Schulkasse erreicht, realisiert er, es geht nicht mehr nur darum, im Wettbewerb der Nachrichtenbilder zu bestehen, sondern auch um sein eigenes Leben in Berlin zu beschützen.
Stille Post kreist um politische und ethische Fragen: Wie kommt es, dass über manche Kriege berichtet wird – und über andere nicht? Darf man ein Kriegsbild manipulieren, um dadurch die öffentliche Aufmerksamkeit zu wecken?